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Leitbild der ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft

Die ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft ist eine inter- und transdisziplinär arbeitende Einrichtung, in der Experten aus Wissenschaft und Praxis raum- und planungsbezogenes Wissen im Dialog generieren, reflektieren und vermitteln.

Selbstverständnis der Akademie

Als außeruniversitäre Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft erforscht die Akademie räumliche Strukturen und Entwicklungen, ihrer Ursachen und Wirkungen und ihrer politisch-planerischen Steuerungsmöglichkeiten. Die Arbeit der ARL ist durch eine ganzheitliche Perspektive auf komplexe, gesellschaftlich relevante Herausforderungen geprägt. Das enge ehrenamtliche Zusammenwirken von Akteuren aus raum- und planungsbezogener Wissenschaft und Praxis bildet den Kern der Akademiearbeit. In ihrer Funktion als transdisziplinäres Netzwerk erforscht die ARL räumliche Strukturen und Entwicklungen als Grundlage und Ausdruck gesellschaftlicher Praxis. Damit schafft sie Grundlagen für Ansätze der Raumplanung und -entwicklung. Darüber hinaus ist sie ein Ort der wissenschaftlichen Reflexion von Planung.


Die ARL gestaltet ihre Arbeit nachhaltig und gesellschaftlich verantwortungsvoll unter Einbeziehung aller relevanten Akteure. Sie fördert die Generierung, Vermittlung und Verbreitung von Wissen und lenkt die Aufmerksamkeit auf zukünftige raumbezogene Entwicklungen und Herausforderungen (Agenda-Setting). Durch die enge Zusammenarbeit der Mitwirkenden aus Wissenschaft und Praxis werden Arbeitsergebnisse kontinuierlich mit der Praxis rückgekoppelt und auf ihre praktische Relevanz und gesellschaftliche Bedeutung hin überprüft. So entstehen tragfähige Problemlösungsansätze für die kommunale, regionale, nationale und internationale Ebene, die zielgruppenspezifisch kommuniziert werden. Die transdisziplinäre Arbeitsweise der ARL, d. h. die Generierung von neuem Wissen in Ko-Produktion von Wissenschaft und Praxis, ist ein wesentliches Element des Transferverständnisses der ARL. Dieses vereint wissenschaftliche Exzellenz und planungspraktische Relevanz und macht die Akademie zu einer kompetenten, unabhängigen Beraterin von Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Öffentlichkeit.

Raumentwicklung als Tätigkeitsfeld

Unterschiedliche Interessens- und Nutzergruppen haben spezifische Ansprüche an die Nutzung von Räumen und konkurrieren um räumliche Ressourcen. Die Raumplanung hat die Aufgabe, unterschiedliche Belange abzuwägen, verträgliche Problemlösungen anzubieten und deren Umsetzung zu moderieren, um räumliche Entwicklungen zu steuern und Entwicklungsmöglichkeiten für zukünftige Generationen zu erhalten.


Die ARL richtet ihre Tätigkeiten in erster Linie an Themen aus, die hohe raumplanerische, raumentwicklungspolitische und gesellschaftliche Relevanz sowie wissenschaftliches Potenzial haben. Viele der großen gesellschaftlichen Herausforderungen der heutigen Zeit verlangen nach integrierten und kooperativen Lösungsansätzen. Die ARL führt unterschiedliche Untersuchungsperspektiven und -ebenen zusammen. Dabei orientiert sie sich am Leitbild der nachhaltigen Raumentwicklung (gemäß § 1 Abs. 2 Raumordnungsgesetz) und der nachhaltigen Stadtentwicklung (gemäß § 1 Abs. 5 Baugesetzbuch), dem die Planungspraxis verpflichtet ist, sowie an den Zielen nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals) und dem Leitbild Nachhaltigkeit der Leibniz-Gemeinschaft. Diese Ansätze fordern, dass die Bedürfniserfüllung der jetzigen Generationen nicht zulasten zukünftiger Generationen geht und dass soziale, ökonomische und ökologische Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden. Dabei beachtet die ARL auch ausdrücklich den internationalen Kontext, da für viele raumrelevante Fragestellungen Rahmenbedingungen wie Problemlösungen in globalen Zusammenhängen zu sehen sind. Dabei werden auch die (internationalen) Diskussionen zur langfristigen Transformation gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Prozesse einbezogen, da ohne sie Strategien einer nachhaltigen Raumentwicklung auch auf lokaler und regionaler Ebene vielfach nicht sinnvoll konzipierbar sind.


Die Arbeitsweise der ARL muss sich daher auf alle politisch-administrativen Ebenen beziehen: von der internationalen und nationalen Ebene über Länder und Regionen bis zu Städten und Gemeinden. Sie trägt damit der zunehmenden Verschränkung der Ebenen und der Verlagerung von Kompetenzen auf die europäische Ebene Rechnung, vernachlässigt dabei jedoch nicht die kommunale Ebene (inkl. der hohen Bedeutung der kommunalen Selbstverwaltung) und die zunehmende Bedeutung der Regionalisierung.

Auftrag und Arbeitsweise

Zielgruppen der ARL sind alle Akteure im Handlungsfeld räumlicher Planung und Entwicklung: Politik und Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft sowie insbesondere auch die Wissenschaft.

Eine Stärke der ARL liegt in der hohen Bedeutung ehrenamtlicher Mitarbeit. Dieser Form des Engagements verdankt die Akademie ihre Leistungsfähigkeit. Mitwirkende des Netzwerkes aus Wissenschaft und Praxis realisieren den transdisziplinären Forschungsansatz der ARL. Befristete Mitgliedschaften und eine intensive Nachwuchsförderung unterstützen eine aktive, innovative und kooperative Zusammenarbeit im Netzwerk. Verlässlichkeit, Transparenz und Offenheit sind Voraussetzungen für vertrauensvolle, teamorientierte und erfolgreiche Arbeit, die die Akteure aktiv mitgestalten und für die sie gemeinsam Verantwortung tragen. Die ARL fördert die Kreativität, Innovationskraft und Leistungsbereitschaft aller Mitwirkenden in ihren Gremien und Projekten.

Forschungsplanung und Themenfindung erfolgen per Gegenstromprinzip in einem diskursiven Verfahren unter Einbeziehung des personellen Netzwerks der ARL. Die Mitwirkenden der Arbeitsgremien werden auf Basis eines öffentlichen „Call for Membership“ ausgewählt und vom Präsidium der ARL berufen.


Die Geschäftsstelle der ARL in Hannover ist zum einen Managementeinrichtung für das personelle Netzwerk der ARL. Sie unterstützt die Arbeit der Organe, Einrichtungen und Gremien, erledigt die Geschäfte der laufenden Verwaltung und sorgt für die Veröffentlichung der Arbeitsergebnisse, die größtenteils im Open-Access-Prinzip zur Verfügung gestellt werden. Zum anderen leisten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle wissenschaftliche Beratungs- und Forschungstätigkeit und liefern inhaltliche Impulse für die Arbeit im Netzwerk. Die ARL unterhält vielfältige Kooperationen, etwa in der Leibniz-Gemeinschaft (u.a. in Forschungsverbünden, Forschungsnetzwerken und Arbeitskreisen) sowie mit Institutionen aus der Wissenschaft und Planungspraxis in Deutschland und Europa. Die Zusammenarbeit mit Universitäten, insbesondere mit der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der TU Dortmund, liefert Impulse für die wissenschaftliche Arbeit der ARL und trägt zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses bei.

Die ARL geht ihrem Beratungsauftrag wissenschaftsbasiert, gemeinwohlorientiert und unabhängig nach. Sie arbeitet mit ihrem inter- und transdisziplinären Ansatz nutzerorientiert und reflektiert die direkten und indirekten, kurz- und langfristigen Wirkungen ihrer Arbeit (Wirkungsanalyse/Impact-Messung). Die ARL bereitet ihre Forschungsergebnisse adressatengerecht auf und verbreitet sie durch eine vielseitige und zielgruppenorientierte Wissenschaftskommunikation.


Die Initiierung von Forschung im Netzwerk sowie die Generierung und der Transfer von Wissen stehen als Kernkompetenzen der ARL im Zentrum der Qualitätssicherung, die hochwertige Forschungs- und Beratungsleistungen gewährleistet. Die Instrumente der Qualitätssicherung wirken in allen Bereichen: von der personellen Zusammensetzung des Netzwerks, der Organe, Einrichtungen und Gremien über die Forschungsplanung und den Forschungsprozess bis hin zur Veröffentlichung der Arbeitsergebnisse (meist im eigenen Verlag). Strategien für einen Ausbau der Internationalisierung und zur Einwerbung von Drittmitteln stärken zusätzlich das wissenschaftliche Profil der Akademiearbeit.

Vision

Die ARL setzt Maßstäbe in transdisziplinärer Forschung und bei der Ko-Produktion von Wissen im raumwissenschaftlichen Kontext

Die ARL ermöglicht eine enge Zusammenarbeit von Forschung und Praxis. Dieser Prozess kontinuierlicher Interaktion ersetzt den einseitigen Wissenstransfer von der Forschung in die Anwendung und erzeugt einen erheblichen Mehrwert für die Raumwissenschaften und die Planungspraxis sowie für Politik und Gesellschaft. Die ARL strebt eine Wissensproduktion an, die als transdisziplinär, heterogen, verantwortungsbewusst und reflexiv beschrieben werden kann (sog. Mode-2-Wissensproduktion). Mit diesem Forschungsansatz, der in hohem Maße anschluss-fähig an das Leitbild Leibniz-Transfer ist, verfolgt die ARL zwei Ziele: Zum einen ermöglicht die strategische Zusammensetzung des personellen Netzwerks, in dem renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit innovativen Praxispartnerinnen und -partnern zusammenarbeiten, die Integration von wissenschaftlicher Exzellenz und Praxisorientierung. Zum anderen wird im engen Dialog mit vielfältigen Akteuren die Arbeit der ARL kontinuierlich auf ihre gesellschaftliche Relevanz, ihre Wirkungen und ihre Nachhaltigkeit hin überprüft.

Die ARL unterstützt Raumentwicklung und Raumplanung bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen

Die ARL berät Verwaltung, Politik und Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Öffentlichkeit unabhängig und transparent hinsichtlich der Entwicklungen und der damit verbundenen raumbezogenen Gestaltungsmöglichkeiten auf kommunaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Grundsätzliche und komplexe Themen der Raumplanung und -entwicklung, die in disziplinären und administrativen Grenzen nicht adäquat zu behandeln wären, werden im personellen Netzwerk der ARL inter- und transdisziplinär bearbeitet. Die Expertinnen und Experten betrachten gesellschaftliche Herausforderungen und planungspraktische Fragestellungen in einer langfristigen Perspektive und verfolgen ihren Beratungsauftrag gemeinwohlorientiert, wissenschaftsbasiert und politisch neutral.