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Metropolregion Mitteldeutschland

Projekt abgeschlossen
Leitung:
Martin T. W. Rosenfeld
Geschäftsführung:
Albrecht Kauffmann

Natürliche wie auch politisch motivierte Treiber sind die Gründe für einen zunehmenden Handlungsdruck für die Kommunen und Regionen in Europa. Auf der Seite der natürlichen Treiber führen sinkende Bevölkerungszahlen – auf Grund der demografischen Entwicklung aber auch der lokalen/regionalen Wirtschaftsentwicklung – zu einer verstärkten räumlichen Ausdifferenzierung sowie zu einem zunehmenden Standortwettbewerb der Kommunen/Regionen. Auf der Seite der politisch motivierten Treiber führt die Unterstützung der Metropolregionen zu einer Verstärkung der räumlichen Ausdifferenzierung der Regionen. Zusätzlicher Handlungsdruck wird erzeugt durch den Abbau der Fördermittel für die ostdeutschen Länder sowie die verfassungsrechtliche Einrichtung der Schuldenbremse.

Metropolregionen erscheinen geeignet, diesem Druck zu begegnen, indem die Kräfte von Kommunen und Regionen gebündelt werden. Im Gegensatz zu Stadtregionen, die eine Kernstadt und deren suburbanes Umland umfassen, werden Metropolregionen im Kontext der deutschen Raumordnung zunehmend als großräumige Verantwortungsgemeinschaften propagiert und verstanden, in die nicht nur die (ökonomisch) starken Kommunen, sondern auch schwächere – periphere – Räume einbezogen werden. Das System der Metropolregionen – insbesondere auf europäischer Ebene – scheint zu einer räumlichen Struktur zu führen, die das bestehende System von Oberzentren ergänzt bzw. überlagert.

Neben Berlin-Brandenburg ist die „Metropolregion Mitteldeutschland“ Ostdeutschlands einzige Metropolregion. Sie liegt eingebettet zwischen Harz, Thüringer Wald, Erzgebirge, Lausitz und Magdeburger Börde und ist eine der elf von der Ministerkonferenz für Raumordnung anerkannten Europäischen Metropolregionen. Sie ist durch eine ausgeprägte Polyzentralität gekennzeichnet, durch die – insbesondere, wenn die polyzentrale Raumstruktur in ein normatives Konzept gerinnt – eine ausgewogene raumbezogene Entwicklung und arbeitsteilige Strukturen erreicht werden könnten. Demgegenüber steht die ausgeprägte Konkurrenz der Kooperationspartner, die im Wettbewerb um Arbeitskräfte, Investitionen und Aufmerksamkeit ringen und sich somit in der Kooperation Verteilungskonflikten gegenübersehen. Die Metropolregion wird zudem durch drei Ländergrenzen zerschnitten.

Die Arbeitsgruppe soll zum einen die Metropolenforschung innerhalb der Akademie durch einen Beitrag aus mitteldeutscher Sicht ergänzen. Zum anderen soll sie einen Beitrag zur internationalen Forschung über „metropolitan regions“ liefern. Auf dieser Zielsetzung aufbauend sollen folgende Fragestellungen bearbeitet werden:

  1. Wie lässt sich die Metropolregion und die an ihr beteiligten Städte/Kreise als funktionale Region abgrenzen?
  2. Welche Akteure sind an Kooperationen im Metropolenraum beteiligt, welche Akteure könnten noch mit einbezogen werden, wer sollte auf welchen Sachgebieten kooperieren?
  3. Auf welchen räumlichen Ebenen sollte kooperiert werden?