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Reaktivierung von Schienenstrecken, Innenstadtentwicklung und ländlicher Raum – so war Leibniz im Landtag 2023

„Wissenschaft und Politik im Dialog“ – so lautet eine der Maxime der Leibniz-Gemeinschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Austausch zwischen Wissenschaft und Politik zu fördern. In Niedersachsen gibt es insgesamt fünf Leibniz-Institute, die mehr als 400 Forschende beschäftigen. „Leibniz im Landtag“ ist das jährlich stattfindende Dialogformat, welches die Institute in den Niedersächsischen Landtag bringt.

Auf Einladung von Landtagspräsidentin Hanna Naber fand der Austausch am 12. und 13. Dezember 2023 im Niedersächsischen Landtag statt. An diesen Tagen boten die niedersächsischen Leibniz-Institute den Mitgliedern des Landtags bereits zum sechsten Mal die Möglichkeit, Einzelgespräche mit Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft zu führen. Die Abgeordneten konnten aus den vielfältigen Gesprächsangeboten der niedersächsischen Leibniz-Forschenden auswählen und individuelle Termine vereinbaren. So bekamen sie die Möglichkeit, sich aus erster Hand über Entwicklungen und gesellschaftlich relevante Themen in der Wissenschaft zu informieren. Die Themen der Gesprächsangebote spiegeln die breit gefächerten Forschungsschwerpunkte der Leibniz-Institute in ganz Niedersachsen wider. Sie umfassten Bereiche wie Demokratiebildung und Digitalisierung, die Energiewende, Kolonialismus, Open Science und vieles mehr.

Landtagspräsidentin Hanna Naber sagte: „Die Wissenschaft kann das liefern, was unerlässlich für konstruktive Debatten und gute Entscheidungen ist: Fakten. Eine objektive Grundlage ist der Ausgangspunkt jeder Problemlösung – das gilt auch für die parlamentarische Arbeit. Formate wie Leibniz im Landtag sind deshalb von großem Wert.“

„Mit ihrer großen thematischen Bandbreite sind die fünf niedersächsischen Leibniz-Institute unverzichtbarer Bestandteil unserer Wissenschaftslandschaft. Sie stellen einzigartige Forschungsinfrastrukturen bereit und betreiben hervorragende Wissenschaft“, sagte Wissenschaftsminister Falko Mohrs. „Umso mehr freue ich mich darüber, dass sie mit dem Dialogformat ‚Leibniz im Landtag‘ die Möglichkeit nutzen, ihre Arbeitsschwerpunkte auch den Abgeordneten des Niedersächsischen Landtages zu präsentieren.“

Für die ARL trafen sich Prof. Dr. Axel Priebs (Präsident der ARL), Prof. Dr. Rainer Danielzyk (ARL-Generalsekretär), Prof. Dr. Volker Stölting (Technische Hochschule Köln) und Dr. Wolfgang Jung (Region Hannover) mit Abgeordneten unterschiedlicher Fraktionen des Niedersächsischen Landtags. Insgesamt kamen acht intensive Gespräche mit Einzelpersonen, kleinen Fachgruppen und online zustande.

Dr. Markus Jeschke, Dr. Susanne Diederich, Prof. Dr. Axel Priebs und Prof. Dr. Rainer Danielzyk stehen um ein Roll-up der Leibniz-Einrichtungen und schauen in die Kamera.

Rainer Danielzyk diskutierte mit interessierten Mitgliedern des Landtags aktuelle Ergebnisse zur Innenstadtentwicklung und zur Zukunft des ländlichen Raumes. Mit beiden Themen haben sich Arbeitskreise der ARL intensiv beschäftigt. Die Ergebnisse wurden u.a. in den Positionspapieren „Zukunft der (Stadt-)Zentren ohne Handel“ und „Onlinehandel und Raumentwicklung“, beziehungsweise dem Positionspapier „Kleinstadtforschung“ und der ARL-Nachrichten-Ausgabe „Ländliche Räume“ festgehalten. 

Axel Priebs und Volker Stölting tauschten sich mit Abgeordneten zum Thema Reaktivierung von Schienenstrecken aus. Beide leiten den inter- und transdisziplinär zusammengesetzten Arbeitskreis „Reaktivierung von Schienenstrecken als Instrument einer integrierten Raumentwicklung“.  

Gemeinsam mit Wolfgang Jung wird er sich außerdem im Februar online mit einem interessierten Abgeordneten zum Thema Windenergie an Land austauschen. Grundlage des Axel Priebs traf sich außerdem mit MdL, um sich mit ihnen zum Thema „Klein- und Mittelstädte als Leistungsträgerinnen in den ländlichen Räumen“ auszutauschen.  

Seit 2017 findet Leibniz im Landtag als gemeinschaftliches Format der ARL, dem Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut (GEI), dem Deutsche Primatenzentrum GmbH – Leibniz-Institut für Primatenforschung (DPZ), dem Leibniz-Institut DSMZ – Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen und der TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften statt. Die organisatorische Betreuung übernahm auch dieses Jahr das GEI – vielen Dank dafür!